Peter Jap Lim

Gehen und Zeichnen

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Workshops, Kurse

mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen

Abbildungen

Gehen und Zeichnen

Gehen, stehen bleiben, gehen – suchend, betrachtend, hörend, tastend, in leicht changierendem Takt. Dinge drehen sich, ziehen vorüber. Räume lösen sich auf, verdichten sich. Ungezwungenheit in der Wahrnehmung vereinfacht Handlungen, was Gelegenheiten bietet, das Gehen von den Füßen zur Hand auf die Dimensionen des Zeichnens überzuleiten.

Ein mit dem Gehen kombiniertes Zeichnen, das ebenfalls als eine Form des Gehens interpretiert wird, erlaubt Wechsel zwischen verschieden dimensionierten Bewegungsräumen: den Spaziergängen durch physische Räume fügen sich Spazierengänge hinzu, die sich über räumlichen Dimensionen der Umgebungen und den linearen und flächigen Dimensionen des Zeichnens ineinanderfließend erstrecken. Im Erfassen der Dinge, das sich mit Dimensionen zeichnerischer Übertragungen, Interpretationen, Abschweifungen, Notierungen verbindet und ergänzt, bekommen zeitliche und räumliche Dimensionen des Spazierengehens eigene Aspekte, erzeugen eigene Affekte, Emotionen und Inspiration. Das Gehen pausiert also beim Zeichnen nicht und es beschränkt sich nicht darauf. Es findet seine Übersetzung, seine Fortführung nicht nur beim Gang des Stifts, sondern weiterhin beim Gehen der Sinne durch die Umgebung, ein reflexives Netz.

Gehen und Zeichnen ist eine mit wenigen Mitteln durchführbare Handlung, eine körperliche und mentale Reflexion als poetische Praxis.

Das Zeichnen ist dem Zeichnen und dem Gehen verbunden, nicht einer Zeichnung, einem Motiv, einer Objektivierung oder einem Abstrahieren. Vielleicht eine Artikulation, vielleicht Zeichen einer Erfahrung von Gegenden, Körper, Orten, vielleicht deren Spur.

Gehen und Zeichnen geht gut alleine. Gemeinschaften lassen ihnen eigene Räume entstehen und eigene Impulse auf subjektive Reflexionen, auf situatives Entscheiden und Erleben, auf das Gehen und das Zeichnen. Gehen und Zeichnen in Gruppen bereichert jene äquivalenten Spaziergänge alleine.

Künstlerische Techniken, Kunstbegriffe können einfach oder offen gehalten oder negiert werden. Nähe oder Zugänge zu Künsten und ihren Kontexten bleiben undefiniert, beweglich, ungebunden. Potentiale liegen im Changieren zwischen den Handlungen, den kreuz und quer verlaufenden Übergängen von Gehen, Pausieren, Zeichnen, Beobachten, Kritzeln, Schreiben und ihrem kontinuierlichem Kennenlernen.